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nach Konstantinopel. NISCH. 2. Route. 23

Eine Zweigbahn führt s.w. nach (29km) Kragujewatz (Hôt. Takowo),
an der Lepenitza, Kreisstadt von 15500 Einw. in dem fruchtbaren und wald-
reichen
Hügelland der Schumadija, mit einer Geschützgießerei und statt-
licher
neuer Kirche, in der ersten Hälfte des XIX. Jahrh. die nationale
Hauptstadt Serbiens und Hauptsitz des Widerstandes gegen die Türkei.

Durch die Talenge von Bagrdan (120km) nach (135km) Jagodina,
dann über die Morawa nach (149km) Tschuprija (Gasth.), Städtchen
von 5000 Einw. an der Stelle des römischen Horreum Margi, mit
Resten röm. Brückenpfeiler. 155km Paratschin; 176km Stalatsch,
beim Zusammenfluß der beiden Morawaarme, der westl. und der südl.
oder bulgarischen Morawa, die hier in einem oft umstrittenen Engtal
(150m ü. M.) die Gneisscholle durchbrochen hat.

Am r. Ufer der westl. Morawa, 8km aufwärts, liegt Kruschewatz (7200
Einw.), die Residenz des Zaren Lasar ( 1389); die von ihm erbaute Kirche
besteht noch; an die unter seiner Führung auf dem Amselfeld (S. 24) ge-
fallenen
Serben erinnert ein 1904 enthülltes Denkmal. Eine Tagesfahrt an
der Morawa aufwärts, wenig oberhalb der Stadt Kraljewo am Eingang des
Ibar-Tales, des Sitzes des Bischofs von Zitscha, liegen die Ruinen des um 1200
gegründeten Klosters Zitscha, mit restaurierter Kirche, in der König Peter I.
1904 und zwischen 1224 und 1336 einige seiner Vorgänger gesalbt wurden.

Die Bahn folgt der südlichen Morawa und setzt in dem erst durch
sie gangbar gemachten Durchbruchstal auf das linke Ufer über. Jen-
seit
(195km) Dschunis wird das Tal wieder weiter. 206km Korman.
214km Alexinatz; das Städtchen (5800 Einw.), am andern Ufer
der Morawa beim Einfluß der Morawitza, war bis 1878 Grenzort gegen
die Türkei und wurde von deren Armee 1876 verwüstet. Jenseit
(225km) Grejatsch auf das r. Ufer der Morawa und über die Nischawa
zum Bahnhof von

244km Nisch. Bahnrestaurant. Gasth.: H. d’Orient, bei Mirko 
witsch
[Mirko-witsch]
, H. d’Europe, beide mit Restaur., in der Hauptstraße gelegen.
Wagen vom Bahnhof in die Stadt 2 fr. Österreichisches Konsulat.
Bedeutender Weinbau.

Nisch, das römische Naïssus, Knotenpunkt der Straßen vom Adriatischen
und Marmara-Meer zur Donau, die Stätte des Gotensiegs des Kaisers Claudius
(268), wurde von Konstantin, der hier geboren war, von Justinian, den
Byzantinern ausgebaut und befestigt; doch sind von all dem kaum Spuren
erhalten. Für die Türken war es eine der wichtigsten Stationen auf dem
Weg zur Donau; nachdem sie es 1386 den Serben abgenommen, hielten sie
es trotz den vorübergehenden Besetzungen durch die Ungarn (1443-44) und die
Österreicher (1689-90, 1737) bis zur Erstürmung durch die Serben im Dez. 1877.

Nisch (189m ü. M.), die zweitgrößte Stadt und zweite Hauptstadt
Serbiens, mit 24600 Einw. und starker Garnison, liegt in einer drei-
eckigen
Ebene am Ausgang des Nischawa-Tales 15km oberhalb der
Mündung des Flusses. Das r. Ufer nimmt die Festung und neben ihr
die Türkenstadt ein; auf dem linken erstreckt sich die größere Serben-
stadt
. Hier liegt am Ufer von Gärten umgeben der türkische Konak,
jetzt zeitweilig vom König bewohnt; daneben, von der zur Festung
führenden Brücke ausgehend, die Basarstraße; im S., jenseit der
Hauptstraße, die neue Kathedrale.

In Nisch teilt sich die Bahn. Die Linie nach Saloniki (454km,
täglich ein Schnellzug in 16¾ St., mit durchlaufendem Wagen Wien-Saloniki,
der die ganze Strecke, 1331km, in 36¾ St. zurücklegt) führt im Morawa-